Die Technologiebranche war schon immer daran interessiert, Unternehmen smarter zu machen. Seit Jahr und Tag stellen Anbieter dazu Management-Tools bereit. Die aber zielen in aller Regel auf die Anzugträger ab. Aus gutem Grund mag man meinen. Immerhin sind das zumeist auch die Entscheider. Mit den Smart Wearables für die Industrie kommt nun aber ein wichtiger Umschwung. Denn smarte Technologie kann und darf die Bedürfnisse der Arbeiter nicht länger ignorieren. Der Werker in Blau als neues Ziel? Der Grund dafür liegt auf der Hand: Hier verläuft die Linie, an der sich die Spreu vom Weizen trennt. Genau hier gilt es also, für zusätzlichen Schwung zu sorgen. Smart Wearables sind dazu ein probates Mittel.
Darum ist der Blaumann das neue Ziel für Smart Wearables
Neue Mitarbeiter einzuarbeiten, ist in den meisten Organisationen ein Schlüsselziel. Das Problem dabei: Es fehlt vielfach an Zeit. Aus dieser Not heraus verkürzt man deshalb oft Schulungsprogramme. Das kann sich aber unmittelbar auf die Qualität auswirken. Denn ohne eine saubere Einarbeitung ist das Risiko, teure Ausrüstung zu beschädigen, ungleich höher. Wearable-Technologie bietet hier jedoch eine Alternative: Denn mit ihrer Hilfe kann man ohne großes Risiko Testumgebungen aufbauen. Das führt nicht nur zu mehr Sicherheit, sondern beschleunigt auch die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter.
Aber das ist nicht alles: Smart Wearables können auch ein Plus an Fairness schaffen. Zum Beispiel, wenn es um Beförderungen geht. Viele Entscheidungen in diesem Zusammenhang sind knifflig. Bei nicht berücksichtigten Mitarbeitern sorgen sie vielfach für Verstimmungen. AR-Werkzeuge bieten die Möglichkeit, Alltagsszenarien zu erzeugen. Eben die lassen sich als Entscheidungsgrundlage für derlei Fragen heranziehen. Das mildert nicht nur den potenziellen Ärger, sondern erhöht auch die Motivation der Arbeitnehmer.
Smart Wearables etablieren mehr Fairness und einen dezentralen Datenansatz
Aber AR-Geräte können auch Problemlösungen beschleunigen. Dies gilt insbesondere dann, wenn dazu spärlich vorhandenes Fachwissen erforderlich ist. Muss ein Experte für eine Reparatur zu einem Standort reisen, kann dies zeitaufwändig und kostspielig sein. Mit AR können sich diese Spezialisten dagegen einfach digital verbinden und das Personal vor Ort anleiten.
Dabei versteht es sich von selbst, dass die technologischen Bedürfnisse nur die eine Seite der Medaille sind. Die andere bildet das Design. Mit anderen Worten: Smart Wearables für die Industrie müssen gleichzeitig robust und ergonomisch sein. Andernfalls werden die Arbeiter sie eher nicht benutzen.
Im Allgemeinen fördern Smart Wearables für die Industrie einen dezentralen Arbeitsansatz. Die mit ihnen erzeugten Daten fallen den Arbeitern geradezu in die Hände. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass die Entscheidungsträger vom Fluss kritischer Informationen abgeschnitten sind. Im Gegenteil: Smart Wearables sind in der Regel mit Mitteln zur bidirektionalen Kommunikation ausgestattet. Dadurch entfällt auch die Notwendigkeit, zu einem stationären Gerät zurückzugehen, um die Daten einzugeben. Dies beseitigt nicht nur eine unnötige Belastung, sondern trägt auch zur Qualitätssteigerung bei. Denn damit sinkt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern oder Datenverlusten für die Mitarbeiter.
Wearables sorgen für freie Hände sowie schnelleres und sichereres Arbeiten
Smart Wearables bieten jedoch noch weitere Vorteile. Zum Beispiel sorgen sie für freie Hände. So müssen Werker nicht nach ihren Werkzeugen greifen, geschweige denn danach suchen. Sie können sich einfach nur auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren. Das erhöht nicht zuletzt auch die Sicherheit insgesamt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an die Arbeiter im Hochregallager. Sie müssen Artikel auch in großer Höhe kommissionieren. Mit freien Händen sinkt dabei natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, Gegenstände fallen zu lassen. Aber auch Warnfunktionen für Smart Wearables lassen sich in diesem Kontext anführen. Diese können mit Industriefahrzeugen wie Gabelstaplern oder Schleppzügen interagieren, um gezielt Unfällen vorzubeugen.
Derlei Warnfunktionen von Smart Wearables können aber auch die Qualität verbessern. Denn sie helfen, gängige Fehler zu vermeiden. Beispielsweise können Arbeiter eine Warnmeldung auf ihrem Gerät erhalten, wenn sie einen falschen Artikel kommissionieren. Dafür ist jedoch ein mehrdimensionaler Ansatz wünschenswert. Das kann zum Beispiel eine Kombination aus visuellen, akustischen und haptischen Signalen sein. Denn so können Benutzer auch in ihrer möglicherweise lauten oder dunklen Arbeitsumgebung mühelos davon profitieren.
Einige dieser Anwendungen mögen durchaus bodenständig erscheinen. Dieses Umfeld bietet aber auch Raum für Visionäre. Das hat Facebook mit seinen Plänen für ein hirngesteuertes Wearable imposant bewiesen. Vor allem aber bieten Smart Wearables das Potenzial, die Reichweite von Technologie zu erweitern und damit sehr hartnäckige Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Und zwar gerade für die Arbeiter im Blaumann.